Gemeinde stellt Pläne für das Dorfgemeinschaftshaus vor Ort vor
Der Artikel ist im Westfälischen Anzeiger am 11. Juli 2022 HIER erschienen.
„Bönen – Gut 50 Mitglieder des Trägervereins feierten am Freitagnachmittag den Einzug in ihr Dorfgemeinschaftshaus. Das steht zwar immer noch nicht auf dem Grund der ehemaligen Ermelingschule, aber es sei nur noch ein reiner Verwaltungsakt bis zur Fertigstellung, sagte Ortvorsteherin Claudia Gebhard.
Die Vereinsvorsitzende begrüßte zudem Bönens Bürgermeister Stephan Rotering und Architekt Carsten Rulle zum Ortstermin an der markierten Stellfläche des eingeschossigen Gebäudes. Gebhard und Rotering betonten die Notwendigkeit eines solchen Versammlungsortes für die engagierten Bürger aus den Vereinen des Bönener Südens. Die Ortsvorsteherin blickte zudem auf die Entwicklung der Idee und deren Umsetzung zurück. Sie betonte, wie auch Sebastian Schlieper als stellvertretender Vorsitzender des aktuellen Nutzers TVG Flierich-Lenningsen, dass die Zusammenarbeit mit der Verwaltung konstruktiv gewesen sei.
Der 140 Mitglieder starke Verein redete bei den Planungen mit, stellte Anforderungen an das Haus vor, die die Verwaltung dann eins zu eins umgesetzt hätte. Es sei ein offener Prozess gewesen. Die Idee, den Grundriss zu drehen, um einen Saal nebst Terrasse ins Grüne zu bekommen, wurde zuletzt berücksichtigt.
Rotering hatte am Freitag den fast endgültigen Bauplan mitgebracht: Der darauf noch zu sehende Kühlraum sei allerdings aus energetischen Gründen und wegen des hohen Wartungsaufwandes gestrichen, erklärte Bönens Bürgermeister.
„Es hat drei Jahre gebraucht“, betrachtete er die Planung kritisch, „aber jetzt wird hier etwas Tolles entstehen.“ Die Leistungsverzeichnisse für die von der Stadt Bergkamen betreute Ausschreibung seien fertig. „Ich glaube nicht, dass das Dorfgemeinschaftshaus bis Ende des Jahres stehen wird, aber wir werden anfangen und den Antrag auf Verlängerung der Fördermittelfrist stellen.“ Rotering betonte, dass viele öffentliche Bauprojekte nicht im Zeitrahmen fertiggestellt würden. Die Bezirksregierung Arnsberg, zuständig für die Bewilligung der Fristverlängerung, sei deswegen nachsichtig, rechnet er mit einem positiven Bescheid. Die kritische Frage aus dem Publikum, was wäre, wenn die 250 000 Euro Landesmittel nicht fließen würden, beantwortete der Verwaltungschef eindeutig positiv: „Das Projekt wird umgesetzt, im schlimmsten Fall mit Eigenmitteln der Gemeinde.“ Die komplette Bausumme sei ja schon im Haushalt 2023 eingestellt.
Rulle erklärte anschließend die Planung. So soll das Dach befähigt werden, nachträglich Solarmodule tragen zu können. Schließlich soll die Heizenergie durch eine Luftwärmepumpe, nicht mit einer Gastherme erzeugt werden. Die Pumpe braucht Strom. Auch ein Gründach könne nachträglich erstellt werden. Der angedachten Eigenleistung steht der Bönener Architekt verhalten gegenüber. Das Problem sei die Gewährleistung nach Erstellung der Gewerke. Schließlich soll die Gebäudehülle auf Dauer dicht bleiben. Elektroinstallationen mit anschließender Abnahme durch eine Fachfirma seien durchaus möglich.
Ein Klo findet sich auf den Bauplänen, die im Ratsinformationssystem einsehbar sind, übrigens nicht im Gebäude. Das alte Toilettenhaus sei erst vor zwei Jahren saniert worden, erklärte Gebhard die Weiternutzung.“
